Einsteigerinformationen:
Wer im Kartsport Fuss fassen will, aber nicht genau weiss, worauf er achten muss, ist hier genau richtig. Hier werden die wichtigsten Dinge rund um den Rennkart erklärt.
Der Kartkauf:
Anders als beispielsweise beim Turnverein ist das Sportgerät Sache jedes einzelnen Sportlers, wie es im Rennsport üblich ist. D.h. der Kart wird nicht von einem Verein gestellt, sondern muss selbst beschafft werden. Die Ausnahme bilden hier Rennteams, welche ihren Fahrern das gesamte Material meist inkl. Mechaniker zur Verfügung stellen. Dies ist jedoch eine kostenintensive Variante Kart zu fahren und daher nicht für jeden geeignet. Aus finanzieller Sicht ist daher ein Kauf eines eigenen Kart oft empfehlenswerter. Beim Kartkauf gibt es jedoch einiges zu beachten.
Für Kartfahrerinnen und Kartfahrer die am Anfang ihrer Rennfahrerkarriere stehen ist es sinnvoll einen bereits gebrauchten Kart zu kaufen, da ein brandneues aktuelles Chassis (ohne Motor) gut und gerne 4000 – 6000CHF kosten kann. Hinzu kommt nochmals der Motor welcher neu ebenfalls mit ca.5000CHF berappt werden muss.
Aber keine Angst: Der Gebraucht-Markt bietet da günstigere Varianten. Wie auch beim Gebrauchtwagenkauf ist der Zustand ein wichtiger Aspekt. Hier sollte darauf geachtet werden, dass das Chassis gerade ist (einfacher gesagt als kontrolliert). Nachträgliche Schweissstellen im Rahmen (nicht ab Werk) deuten darauf hin, dass der Kart einen Unfall hatte, welcher das Chassis beschädigte. Aber auch die meisten Kartrahmen weisen besonders vorne auf der Unterseite Schleifspuren auf, was bis zu einem gewissen Grad normal ist. Unterschiedliche Abnutzung (z.B. auf der rechten Seite noch neu und auf der linken Seite ist der Rahmen um mehrere mm abgeschliffen) ist ebenfalls ein Indikator, dass der Rahmen verzogen sein könnte. Neben dem Rahmen sind auch die anderen Teile wichtig. Da Kart Motoren regelmässig revidiert werden müssen, ist es ratsam sich nach der Gebrauchsdauer zu erkundigen und wie viele Stunden die letzte Revision her ist. Je nach Motormodell und Marke variiert dieses Intervall zwischen 6-50h. Aber auch andere Anbauteile am Kart sollten begutachtet werden, um noch eine sichere Funktion zu gewährleisten.
Ausrüstung:
Neben der Kartanschaffung spielt auch die Infrastruktur auf und neben der Kartbahn eine Rolle. Zur Basisausrüstung eines jeden Kartfahrers gehört auch:
- Reifendruckprüfer, um den Reifendruck einzustellen
- Kartwagen, um am Kart auf angenehmer Höhe arbeiten zu können
- Reifenschere und Pneu-Demontagegerät, um Reifen wechseln zu können
- Werkzeugkoffer
- Benzinkanister
- Schmier- und Putzmittel (Kettenöl, Bremsenreiniger, WD40 etc.)
- Batterieladegerät, (für Motoren mit el. Starter, Kart Motoren haben keinen Alternator)
- Schutzausrüstung (Helm, Nacken- und Rippenschutz, Overall)
- Ersatzteile
Neben den oben erwähnten Dingen sollte man sich vorher überlegen, wie man den Kart transportieren möchte. Viele nutzen dafür einen Lieferwagen oder Anhänger.
Auswahl des Kartes:
Doch was für ein Kart soll angeschafft werden?
Am weitesten verbreitet sind hierzulande Karts verschiedenster Chassis Marken mit einem wassergekühlten 125ccm 2-Takt Motor, einer Fliehkraftkupplung und elektrischem Starter (z.B. Iame X30 oder Rotax Max). Neben diesen Karttypen sind aber auch Karts mit 2 Gängen (genannt DD2 von Rotax) oder gar 6 Gängen (Schaltkart) ebenfalls verbreitet. Diese sind für Beginner jedoch eher ungeeignet. Karts mit Direktübersetzung (d.h. die Kurbelwelle ist ohne Kupplung direkt mit der Hinterachse verbunden) waren in der Vergangenheit weit verbreitet und erfreue sich neuerdings wieder an Beliebtheit (Vortex OK). Wer bei der Anschaffung auf einen 100ccm und/oder luftgekühlten Motor stösst sollte sich bewusst sein, dass dieser vermutlich aus vergangen Zeiten stammt. Heisst aber nicht, dass diese Motoren langsamer sind als die heutigen, sie sind aber oft wartungsintensiver. Neben den oben erwähnten Motorentypen gibt es aber auch Motoren mit grösserem Hubraum oder auch 4-Takt Motoren (z.B. 250ccm oder auch Wankelmotoren) welche als Spassmobil auf der Kartbahn gefahren werden, ohne an Rennveranstaltungen teilzunehmen. Hier gilt zu beachten: grösserer Motor oder Varianten mit Schaltung ist nicht gleich bessere Rundenzeit da Gewicht und Fahrerkönnen ebenfalls eine grosse Rolle spielen.
Bei der Wahl beim Chassis gibt es weniger Unterschiede, da sich die meisten Chassis auch markenübergreifend zum Teil sehr ähneln. Beim Kauf sollte aber darauf geachtet werden, dass man ein Chassis anschafft, welches bereits eine Verschalung besitzt (Frontspoiler, Seitenkästen und Heckauffahrschutz). Viele Kartbahnen schreiben einen Heckauffahrschutz hinten am Kart vor, um die die Sicherheit zu erhöhen.
Beginner im Kart Club Ostschweiz:
Wer im KCO beginnen und auch mal an der Meisterschaft fahren möchte, sollte sich unbedingt am Meisterschaftsreglement orientieren. Dort sind wie auch bei anderen Rennveranstaltungen gewisse Dinge vorgeschrieben um einen fairen ausgeglichen Wettkampf zu ermöglichen. So wird verhindert, dass man sich Material anschafft, welches gar nicht in diesem Club zugelassen ist (z.B. ein Schaltkart oder Vorderradbremsen). Aber auch ohne Ambitionen bezüglich der Clubmeisterschaft ist es im KCO ratsam sich am Reglement zu orientieren, da im Verein das Wissen um das reglementierte Material am grössten ist.